Die Wallbox

 

Was ist eine Wallbox?

Es ist quasi die "Tankstelle" für Zuhause. Um ein Elektroauto aufzuladen, benötigt man eine Wandladestation oder "Wallbox" die dem Fahrzeug sagt, wieviel Strom ihm zum Laden zur Verfügung steht. Diese Grundfunktion beherrschen alle Wallboxen. In der Regel werden Wallboxen an einen AC Drehstromleitung mit 3 Phasen angeschlossen.

 

Mache Wallboxen können aber noch deutlich mehr, abhängig vom Einsatzzweck.
Dazu können folgende Funktionen gehören:

  • Gleich- und Wechsel-Strom-Schutzschalter (Fehlerstrom-Schutzschalter Typ B oder EV)
  •  Überlastungsschutz
  •  Leistungsmessung
  •  Verbrauchsmessung (ungeeicht oder geeicht)
  •  Berechtigungsprüfung (z.B. mit RFID-Chip)
  •  Leistungsführung durch die Vorgabe eine Photovoltaikanlage
  •  Leistungsführung durch einen Energieanbieter oder Speicher
  •  Leistungsführung in Abhängigkeit von anderen Wallboxen (Lastmanagement)
  •  Informationsverarbeitung für eine Abrechnung
  • Zeitgesteuertes Laden
  • Ladestatistik
  • Software-Schnittstellen z.B. zu Alexa
  • Internetverbindung via LAN, WLAN oder GSM/UMTS)

Stationäre oder Mobile Wallbox?

Es gibt verschiedene Gehäuseformen und prinzipiell zwei Anschluss-Möglichkeiten.

Eine Anschluss-Möglichkeit ist die feste Montage mit einer fest angeschlossenen Zuleitung.

Fest montierte Wallboxen besitzen manchmal keinen eingebauten Fehlerstromschutzschalter des Typs B oder EV, der aber zwingend vorgeschrieben ist und dann im Verteilerkasten separat eingeabut werden muss.

Alternativ gibt es „mobile Wallboxen“ mit einem Stecker in der Zuleitung, die auch Unterwegs genutzt werden können.

Mobile Wallboxen müssen einen eingebauten Fehlerstromschutzschalter Typ EV mitbringen.

Bei den Stationären Wallboxen kann man noch in Wand- und Stand-Geräten unterscheiden.

Manche Autohersteller legen den Fahrzeugen einen "Notlader" bei. Dieser ermöglicht das Laden an einer Haushaltssteckdose mit 8 bis 12 Amper. Wer nur kurze Strecken fährt kann auch damit auskommen.

 

Was ist die Richtige Wallbox für mich?

Sie haben jetzt die Wahl und müssen sich überlegen welche Funktionen und welche Ladeleistung sie benötigen. Der Preis des Gerätes hängt dann von diesen Faktoren ab: Funktionsumfang, Anzahl der Phasen (1 oder 3 Phasen), maximale Stromstärke/Leistung (16, 32 oder 64 Amper), Gehäuseform und Fehlerstromschutzschalter.

Wallboxen für Privat oder Gewerbe kosten je nach Funktionsumfang ca. 400 bis 2000€.

Bei fest montierten Wallboxen ohne integrierten Fehlerstromschutzschalter müssen sie diesen noch einmal mit 250-300€ hinzurechnen.

Dazu kommen die Installationskosten. Je nach Einbausituation und gewünschter Leistung können hier recht hohe Kosten entstehen. Am besten lässt man sich vor dem Kauf der Wallbox erst einmal ein Angebot für den Anschluß machen.

 

Hier einige Anwendungsbeispiele:

  • Wenn sie häufig lange Strecken zurücklegen und am Zielort z.B. eine rote CEE Drehstromsteckdose oder eine blaue Campingsteckdose zur Verfügung haben, ist eine mobile Wallbox eine gute Lösung für Sie.
  • Wenn Sie hauptsächlich Zuhause Laden und eher selten auf Reisen sind, ist eine fest montierte, einfache Wallbox sinnvoll für Sie.
  • Haben sie eine eigene Photovoltaik-Anlage, kann eine Wallbox sinnvoll sein die durch den PV-Wechselrichter gesteuert werden kann.
  • Wenn Sie eine Wallbox im Aussenbereich anbringen möchten um sie auch Kunden oder Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen, benötigen Sie eine Wallbox mit Berechtigungsprüfung und eventuell mit Abrechnungsmöglichkeit.
  • Wenn Sie mehrere Fahrzeuge laden möchten, benötigen Sie Wallboxen die ein gemeinsames Lastmanagement unterstützen.

Ladegeschwindigkeit (AC Wechselstrom)

Wie schnell man ein Fahrzeug an einer Wallbox laden kann, hängt von der Kombination aus Zuleitung und dem Wechselrichter im Fahrzeug ab.


Hier ein Vergleich der Ladeleistung eines Renault Zoe.

 

 

Fahrzeuge mit einem Wechselrichter für eine Phase haben eine typische Ladeleistung von maximal 3,7kW (16A) (Smart EV) oder 7,2kW (32A) (z.B. Hyundai Ioniq & Kona bis 2019, Nissan Leaf, VW eUP!). Der eGolf nutzt 2 Phasen mit je 16A und lädt so 7kW.
Fahrzeuge die 3 Phasen nutzen können, haben eine Ladeleistung von 11kW (16A) (Hyundai Kona ab 2020, VW ID.3, Peugot 208e, Opel eCKorsa, Tesla Model 3,S,X). Der Renault Zoe und Tesla mit Doppellader können auch mit 22kW an 3 Phasen Wechselstrom laden. Ältere Zoe Typ Q210 schaffen sogar bis 44kW.


Montage und Zulassung

Es empfiehlt sich eine dauerhaft genutzte Lademöglichkeit, auch eine normale Haushaltssteckdose, unbedingt von einem Elektriker prüfen zu lassen! Anders als ein Toaster oder eine Waschmaschine, zieht ein Elektrofahrzeug über einen langen Zeitraum einen konstant hohen Strom und belastet damit Leitung und Kontakte sehr. Ist die Steckdose oder Leitung für diese Dauerleistung nicht ausgelegt kann es schnell zu Überhitzungen kommen.

 

Bitte beachten Sie:

  • Stationäre Wallboxen mussen immer von einem Fachbetrieb montiert werden!
    Andernfalls erlischt der Versicherungsschutz für Gebäude und Fahrzeug beim Laden!
  • Es muss immer ein Allstromsensitiver (AC & DC) Fehlerstromschutzschalter (Fi Typ B oder EV) am Ladepunkt vorhanden sein!
  • Der Einbau eines Fehlerstromschutzschalters Typ B in der Leitung nach einem Typ A ist unzulässig da sich Beide blockieren können!
    Ein Typ EV hinter einem Typ A ist dagegen zulässig.
  • Wallboxen müssen immer beim Netzbetreiber durch den Elektriker angezeigt werden (Meldepflicht)!
  • Wallboxen mit einer Ladeleistung von mehr als 11 kW  (z.B. 22kW) sind über die Meldepflicht hinaus auch genemigungspflichtig durch den Netzbetreiber (Genehmigungspflicht)!
  • Auch mobile Wallboxen oder "Notlader" sollten an dem Ort an dem sie regelmäßig benutzt werden, von einem Elektriker geprüft werden.

Hier noch ein Link zu weiterführenden Informationen rund um die Istallation: https://wallbox-info.de/wallbox-installation/


Förderungen

Für Stadtwerke Marburg Kunden

Die Stadtwerke fördern die Anschaffung eines neuen Elektroautos.

https://www.stadtwerke-marburg.de/produkte/elektromobilitaet


Rechtliches

Das Recht auf eine Wallbox !

Eigenheimbesitzer können normalerweise recht problemlos eine Lademöglichkeit schaffen, bei Mietern und Besitzern einer Eigentumswohnungen sieht das schon anders aus.

Lange gab es tatsächlich kein Recht auf einen Ladepunkt. Das hat sich seit März 2020 geändert!

 

Hier einige Links mit Hinweisen zur aktuellen Gesetzteslage.


Fachbetriebe in der Region


Weitere Informationsquellen


Einige feste Wallboxen kurz vorgestellt:


Zappi

https://www.myenergi.com/de/zappi/

Typ: feste Wallbox bis 22kW

Preisklasse: €

Vorteile:

  • kompakte Wallbox mit Ladekabel Typ 2 oder 1
  • Bedienmöglichkeit am Gerät!
  • Viele Funktionen, Display und Handy App.
  • Integrierter Fehlerstromschutzschalter
  • Kompakt und Wetterfest

Nachteile:

-

Besonderheiten:

 Es gibt diverse "externe Erweiterungen" wie eine Energiemessung "harvi" oder ein "hub" die Kabellose Kompletlösungen ermöglichen.


OpenWB

https://openwb.de/

Typ: feste Wallbox bis 22kW

Preisklasse: €€

Vorteile:

  • kompakte Wallbox mit Ladekabel Typ 2 oder 1
  • Die Variante mit Display bietet eine Bedienmöglichkeit am Gerät!
  • Die Hardware ist modular und kann individuell zusammengestellt werden
  • Die Open Source Software Plattform bietet unendliche Möglichkeiten.

Nachteile:

-

Besonderheiten:

Auch als Bausatz oder förderfähige Version erhältlich!


VW Elli ID. Charger Connect

https://charging-energy.elli.eco/de-de/IDcharger

Typ: feste Wallbox bis 11kW

Preisklasse: €

Vorteile:

  • kompakte Wallbox mit Ladekabel Typ 2
  • Wählbar mit 4,5 oder 7m Kabel.
  • AC/DC Fehlerstromschutzschalter integriert
  • Kabelablage

Nachteile:

  • Bedienung nur über Handy-App

Besonderheiten:

Die KFW förderfähige Version kostet ab 599€ bis 28.02.2021


Mennekes Amtron Compact
https://www.chargeupyourday.de/sd/privat-mit-eigenheim/

Typ: feste Wallbox bis 22kW

Preisklasse: €€€

Vorteile:

  • kompakte Wallbox mit Ladekabel Typ 2
  • Kabelablage

Nachteile:

  • Kein Fi eingebaut

Besonderheiten:

Die Firma Mennekes ist der "Vater" des Typ 2 Steckers.
Es gibt die Box in vielen Varianten mit unterschiedlichen Ausstattungen von 680 bis 2750 €.
Sowohl Ausführung als auch die Elektronik sind für den professionellen Einsatz gedacht.


Einige mobile Wallboxen kurz vorgestellt:


go-e Charger Home+
https://go-e.co/

Typ: Mobile Wallbox bis 22kW

Preisklasse: €

Vorteile:

  • kompakte Mobile Wallbox
  • Integrierter Fehlerstromschutzschalter Typ EV
  • RFID Leser
  • Integriertes WLAN und Handyapp
  • Smarte Funktionen wie Timer, Fern-start/-stop,  Anzeige Ladeleistung, etc.
  • LED-Ring Anzeige und Bedienknopf für die Leistungswahl.
  • Montageplatte für die Wandmontage
  • Im Set mit allen gängigen Adapter-Steckern erhältlich

Nachteile:

  • Kein LCD Display
  • Kunststoffgehäuse
  • An der Typ2 Buchse nicht wasserdicht

Besonderheiten:

Man benötigt noch ein Ladekabel Typ2, das man aber in der Regel sowieso dabei hat. Hierdurch reduziert sich das zu transportierende Gewicht. Die Box ist zwar Spritzwassergeschützt aber im Regen sollte man sie nicht ungeschützt auf dem Boden liegen lassen.
Der Hersteller bietet die Möglichkeit mit einigen Wechselrichtern ein PV geführte Ladung zu ermöglichen.
Jetzt auch als fest installierbare und KFW förderfähige Version go-e Charger Homefix erhältlich!


NRG Kick
https://www.nrgkick.com/

Typ: Mobile Wallbox bis 22kW

 Preisklasse: €€

Vorteile:

  • kompakte Mobile Wallbox
  • Integrierter Fehlerstromschutzschalter Typ EV
  • Integriertes Bluetooth und Handyapp
  • Smarte Funktionen wie Timer, Fern-start/-stop,  Anzeige Ladeleistung, etc.
  • LED- Anzeige und Bedienknopf für die Leistungswahl.
  • Typ 2 Stecker
  • Im Set mit allen gängigen Adapter-Steckern erhältlich

Nachteile:

  • Kein LCD Display
  • Kunststoffgehäuse

Besonderheiten:

Über ein separates Steckdosenmodul ist der NRG mit einem WLAN verbindbar. Darüber lassen sich weitere smarte Funktionen ergänzen wie Alexa Integration oder PV geführtes Laden.


Juice Booster 2
https://www.juice-world.com/juice-booster

Typ: Mobile Wallbox bis 22kW

Preisklasse: €€€

Vorteile:

  • kompakte Mobile Wallbox
  • Integrierter Fehlerstromschutzschalter Typ EV
  • Robustes Metallgehäuse
  • LED- Anzeige und Bedienknopf für die Leistungswahl.
  • Sehr robuste Ausführung auch an der Steckverbindung zu den Adaptern.
  • Typ 2 Stecker
  • Im Set mit allen gängigen Adapter-Steckern erhältlich

Nachteile:

  • Kein LCD Display

Besonderheiten:

Der Juicebooster legt großen Wert auf seine Robustheit, Stabilität und leichte Bedienung.


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